Die Arbeitswelt ändert sich rasch. Darauf reagieren zahlreiche Unternehmen, begegnen künftigen Herausforderungen schon jetzt mit innovativen Konzepten und positionieren sich so als attraktive Arbeitgeber. „New Work“ (neues Arbeiten) lautet das Stichwort. Die Besten wurden kürzlich mit dem „New Work Award 2015“ ausgezeichnet. Die Organisatoren bescheinigen ihnen laut einer Aussendung, Arbeit innovativ zu organisieren, traditionelle Konzepte in Frage zu stellen und damit Vorbild für andere Unternehmen zu sein.
Kooperation via Social Media
Als Sieger in der Kategorie „Großunternehmen“ ging die Telekom Deutschland aus dem Uservoting hervor. Prämiert wurde sie für ihr „Social Media Business Programm“. Mit einer neuen Plattform sollen Kooperationen innerhalb des Konzerns weltweit ermöglicht werden – inklusive Follower und Likes. Auf digitale Zusammenarbeit setzt der Konzern bereits seit 2007: Mit Blogs, Netzwerken und Wikis werden Wege verkürzt und Kommunikation erleichtert.
Senior Experts für mehr Know-how
Den zweiten Platz belegt die Daimler AG mit ihren „Space Cowboys“: Seit Mai 2013 nutzt die Firma Erfahrung und Wissen langjähriger Mitarbeiter auch über die Zeit ihrer aktiven Betriebszugehörigkeit hinaus. Im Rahmen des Programms arbeiten Mitarbeiter im Ruhestand in zeitlich begrenzten Einsätzen im Unternehmen mit. Mittlerweile haben sich 390 potentielle Senior Experts im Expertenpool registriert.
Nur das Ergebnis muss stimmen
Auf Platz drei rangiert Microsoft mit dem „New Way of Work“: Mitarbeiter entscheiden frei über ihre Arbeitszeit und ihren Arbeitsplatz, arbeiten zuhause, im Büro oder unterwegs. Dr. Elke Frank, Mitglied der Geschäftsleitung und Senior Director Human Resources von Microsoft Deutschland kommentiert: „Mir ist völlig egal, wer wann im Office ist – mir ist wichtig, dass das Ergebnis stimmt.“
Inklusion als Teil des Unternehmenskonzepts
Auch Klein- und Mittelunternehmen punkten, wenn es um neue Wege im Büroalltag geht. So ist die auticon GmbH Sieger in der Kategorie „KMU“: Als erstes Unternehmen in Deutschland beschäftigt sie ausschließlich Autisten als Consultants im IT-Bereich. Die auticon-Consultants arbeiten stets vor Ort bei den Kunden des Unternehmens. „Nur so kann Inklusion gelingen. Dabei agieren wir nach dem Prinzip: So viel Unterstützung wie nötig, so wenig wie möglich“, erläutert Dirk Müller-Remus, Gründer und Geschäftsführer von auticon, das Prinzip.
Mitarbeiter bestimmen gemeinsam
Den zweiten Platz in der Kategorie „KMU“ holt sich die Haufe-umantis AG. Bei dem deutschen Software-Anbieter bestimmen die 150 Mitarbeiter gemeinsam Strategie, Führungskräfte und Prozesse. Multiple Organisationsformen wie Swarming und vom gesamten Team gewählte Manager existieren neben- und miteinander, wie Hermann Arnold, Mitgründer und Chairman der Haufe-umantis AG, berichtet. „Für uns ist klar: Mitarbeiter sind der größte Hebel für nachhaltigen Unternehmenserfolg. Dafür möchten wir ein Vorbild sein und gleichzeitig andere Unternehmen dazu ermutigen, mitarbeiterzentrierte Organisationsmodelle zu entwickeln. Denn darin liegt unserer Ansicht nach die Zukunft der Arbeit.“
Flache Hierarchien und Eigeninitiative
Den Sonderpreis der Jury gewann die Heermann Maschinenbau GmbH mit agilem Projektmanagement, auch als „Scrum“ bekannt. Scrum wurde ursprünglich in der Softwaretechnik entwickelt und bezeichnet einen Vorgehensrahmen, der Aktivitäten, Artefakte und Rollen definiert. Während früher jeder für sich nach Anweisungen eines Abteilungsleiters arbeitete, setzt das Unternehmen nun auf sich selbst organisierende Teams, flache Hierarchien, kurze Entscheidungswege und Eigeninitiative der Mitarbeiter.
Bildquelle: thinkstock.org