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Provinz versus Großstadt – Herausforderungen für Recruiter

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ThinkstockPhotos-185025142_provinzGerade kleinere Firmen in der Provinz sind meist zwar wirtschaftlich erfolgreich, aber unbekannt. Selbst wenn sie in ihrer Nische zu den Weltmarktführern gehören, fehlt ihnen oft das Budget für aufwändige Recruiting-Maßnahmen. Dabei müssen sie sich, gerade auch aufgrund von Standort-Nachteilen, besonders ins Zeug legen, um Talente von einem Job in ihrem Hause zu überzeugen. Großstadt-Unternehmen dagegen stehen vor einer anderen Herausforderung.

Experten schätzen, dass Recruiter in ländlichen Gebieten drei- bis viermal so viele Kandidaten ansprechen müssen, um dieselbe Anzahl potenzieller Fachkräfte für ein Bewerbungsgespräch zu gewinnen wie für städtische Großunternehmen. Durch die aufgrund von Fachkräftemangel entgangenen Aufträge in ländlichen Mittelstandsbetrieben entsteht jährlich ein Schaden von 22 Milliarden Euro – so schätzt das Institut für deutsche Wirtschaft.

Fast drei Viertel würden in der Provinz arbeiten

Dabei hätten Absolventen grundsätzlich gar nichts gegen einen Job in der Provinz: Knapp 70 Prozent der Berufsanfänger können sich vorstellen, bei einem „Hidden Champion“ zu arbeiten, zitierte die Wirtschaftswoche eine Studie der Agentur Serviceplan. Überhaupt sind deutsche Arbeitnehmer flexibel: Laut einer Gallup-Umfrage haben mehr als zwei Drittel ihrer Mitarbeiter eine schwache (67 %) oder gar keine (17 %) Bindung an ihr Unternehmen. Eine internationale Studie der Hay Group besagt, dass jeder siebte Deutsche seinen Arbeitsplatz freiwillig zu wechseln plant.

Zeit für das Privatleben

Um für Top-Talente als Arbeitgeber attraktiv zu sein, setzt der Softwareanbieter SAP in Walldorf im Rhein-Neckar-Gebiet etwa auf Vertrauensarbeitszeit: Jeder Arbeitnehmer verfügt über ein individuelles Arbeitszeitkonto und kann dieses etwa für Bildungsauszeiten und Sabbaticals verwenden. Mitarbeiter vom Gütersloher Bertelsmann-Konzern können indes aus 150 kostenlosen Sportkursen wählen und profitieren von der Unterstützung eines firmeneigenen Familiencenters.

Punkten im Wettbewerb: Caring Companies

Bei der Unterstützung von Mitarbeitern auch im Privatleben hätten Unternehmen etwas Wichtiges erkannt, sagt Trendforscher Sven Gabor Janszky: Nur „Caring Companies“ seien in der Lage, ihre Fachkräfte langfristig zu halten. „Das Unternehmen kümmert sich um Kinder, Partner und Eltern der Mitarbeiter. Das fängt bei Schulbesuchen und eventuellen Pflegedienstleistungen an und geht bis zur Freizeit- und Urlaubsgestaltung”, sagt Janszky.

Herausforderung in Metropolen

Während Unternehmen in ländlichen Gebieten grundsätzlich von der Flexibilität deutscher Arbeitnehmer profitieren, ist genau das für Unternehmen in Metropolen eine Herausforderung. Denn vor allem in Großstädten nutzen Talente die Möglichkeit, aus vielen Jobangeboten zu wählen – und zwischen ihnen zu wechseln. In diesem Fall, so der Trendforscher, täten Firmen gut daran, Veränderungen zuzulassen und Flexibilität zu beweisen.

Bildquelle: thinkstock.org

 


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