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einhorn-Interview: „Jeder hat eine verrückte Seite“

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Waldemar Zeiler und Philip Siefer (v. l.), Gründer des Start-Ups „einhorn“

Eine „kleine rote Kirsche im Einheitsbrei“, „Talententfalter“, immer auf „Fairstainability“ und „Unicorniqueness“ ausgerichtet: Das Berliner Start-Up-Unternehmen „einhorn“ vertreibt sein Produkt – „nachhaltige Kondome mit Sexappeal“ – auf seine ganz eigene Art. Jüngst waren sie in der „Höhle des Löwen“ auf VOX zu Gast. REthink hat mit den jungen Unternehmern gesprochen, unter anderem über Employer Branding und Recruiting-Maßnahmen.

Wie habt Ihr Euch kennengelernt und wie seid Ihr auf Eure Geschäftsidee gekommen?
Unser erster Kontakt ist in dem Unternehmer-Netzwerk Entrepreneurs‘ Organization Damals hatten wir schon beschlossen, irgendwann mal etwas zusammen zu machen. Dazu kam es dann eher zufällig: Philip kaufte eines Tages klassisch Kondome im Supermarkt ein. Er war erstaunt darüber, wie schlecht Kondome eigentlich vermarktet werden – typischerweise findet man sie zwischen Windeln, Schwangerschaftstest und Hundefutter. Er fotografierte das Szenario und schickte es an Waldemar mit den Worten: „Kriegen wir das nicht besser und sexyer hin?“. Waldemar erhielt diese Nachricht, als er gerade mit dem Rucksack durch Kolumbien reiste. Er besuchte dort Bananen- und Kaffeeplantagen. Aus diesen Momentaufnahmen entstand dann die Idee, ein faires und nachhaltiges Kondom mit Sexappeal als Lifestyleprodukt ‚rauszubringen.

Ihr sucht derzeit einen Condoms CEO. Was genau hat es damit auf sich?
Wir bemerkten einfach immer deutlicher, dass es zwischen uns nicht mehr reibungsfrei zugeht. Wir brauchen deshalb unbedingt ein Gleitmittel zwischen uns beiden, das uns hilft, unsere Stärken hervorzubringen, ohne uns aneinander aufzureiben. Momentan stehen wir als Gründer auch viel im Rampenlicht und sind froh, wenn wir die öffentlichen Auftritte jemandem übertragen können, der mehr Erfahrung und vielleicht auch mehr Spaß daran hat.

Müssen Eure Mitarbeiter so ausgefallen sein wie Eure Marke?
Wir glauben daran, dass jeder eine verrückte Seite an sich hat. Wir sind lediglich dabei behilflich, diese Seite auch angstfrei zeigen zu können. Eben mit unserem magischen Betriebsklima. Insofern: Unsere Mitarbeiter SIND einfach einhörner.

Was macht einhorn als Arbeitgeber besonders?
Wir sehen uns nicht wirklich als jemanden an, der Arbeit gibt. Arbeit klingt so mühsam. Wir wollen, dass die Menschen, die bei uns wirken, dabei die Zeit vergessen. Das passiert, wenn sie mit Leidenschaft am Werk sind und ihre Talente entfalten können. So gesehen sind wir eher Talententfalter als Arbeitgeber.

Wie schafft Ihr es, Euch auf dem Bewerbermarkt gegen die großen Player durchzusetzen?
Im Einheitsbrei fällt eine rote Kirsche direkt auf, auch eine kleine. Wir müssen gar nicht viel mehr tun, als wir selbst zu sein. Unsere Company-Werte helfen dabei sehr, nämlich fairstainability, unicorniqueness und unser Motto „FUG” (fight & hug).

Stellenanzeigen wirken auf den ersten Blick zu klassisch für Eure verrückte Arbeitgebermarke. Warum setzt Ihr auf diesen Rekrutierungsweg?
Wir lieben die Abwechslung. Keiner würde von uns erwarten, dass wir eine Stellenanzeige bei StepStone schalten – und deswegen machen wir es. Davon abgesehen sind wir uns natürlich auch der Vorteile von StepStone als Plattform bewusst, zum Beispiel der Megareichweite.

Welche Erfahrung habt Ihr mit Bewerbern gemacht? Was hat Euch gut gefallen, was weniger gut?
Bewerber versuchen sich in der Regel dem Style der Anzeige und der vermeintlichen Unternehmenskultur mit Ihrem Anschreiben und dem Lebenslauf anzupassen. Wer als Arbeitgeber aber richtig schlechte, also unpassende Bewerbungen erhält, ist oft selbst schuld. Dann hat er sich zu wenig Mühe gegeben mit der Botschaft der Anzeige. Oder noch schlimmer: Er kennt die Botschaft selbst nicht.

Wie bewertet Ihr den Berliner Arbeitsmarkt – hält er mittel- und langfristig geeignete Mitarbeiter für einhorn bereit?
Berlin markiert zwar nur der Beginn unserer weltweiten Expansion, ist aber der perfekte Ausgangspunkt. So viele gut ausgebildete, internationale und vor allem verrückte einhörner strömen jeden Tag in diese Stadt, dass wir erst mal keine Gefahr sehen.

Wie sieht Euer Unternehmen in drei Jahren aus?
Ende 2018 hat einhorn mehr als 100 Mitarbeiter, ist in mindestens 15 Ländern aktiv und außerdem stolzer Besitzer einer großen zertifizierten Kautschukplantage in Malaysia.

Welches Start-up geht Eurer Meinung nach als nächstes durch die Decke?
„Zweihorn“. Allerdings sind diese noch im Stealth-Mode.

Bildquelle: Liz von Wagenhoff and Marco Woldt/einhorn.my


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